Pflanzenschutzmittel (PSM) gehören seit vielen Jahrzehnten zu den zentralen Hilfsmitteln der landwirtschaftlichen Produktion. Sie schützen Pflanzen vor Krankheiten, Schaderregern und unerwünschter Konkurrenzvegetation. Gleichzeitig werden sie in großen Mengen direkt in die Umwelt eingetragen. Das macht eine fachkundige Beurteilung ihrer Wirkung auf Böden, Oberflächengewässer und das Grundwasser unverzichtbar.
Die Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz – betrachtet die Thematik im Rahmen des Umwelt-Ingenieurwesens aus technischer, chemischer und hydrologischer Perspektive. Ziel ist es, Eintragspfade zu analysieren, Risiken richtig einzuordnen und fundierte Maßnahmen für ein zukunftsfähiges Umweltmanagement zu entwickeln. Dieser Anspruch folgt dem Leitgedanken der SIERA Alliance: Engineering for a Better Tomorrow.
Einordnung und Bedeutung von Pflanzenschutzmitteln
Pflanzenschutzmittel umfassen chemische und biologische Wirkstoffe, die Pflanzen vor Schädlingen, Krankheiten oder störender Begleitvegetation schützen sollen. Sie kommen in unterschiedlichsten Kulturen zum Einsatz und stellen einen wesentlichen Bestandteil moderner Bewirtschaftung dar.
Im Durchschnitt werden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen etwa neun Kilogramm dieser Stoffe pro Hektar angewendet. Kein anderer chemischer Stoff wird in einer vergleichbaren Menge so gezielt in die Umwelt eingebracht. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen an die Bewertung der kurz- und langfristigen Auswirkungen.
Da PSM für die jeweilige Zielart giftig sind, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass auch andere Organismen beeinträchtigt werden. Viele biologische Funktionen innerhalb von Ökosystemen können ebenfalls betroffen sein – abhängig von Wirkstoff, Dosierung, Ausbringungsbedingungen und Standortfaktoren.
Eintragspfade: Wie PSM Boden und Wasser erreichen
Pflanzenschutzmittel gelangen auf verschiedenen Wegen in die Umwelt. Diese Eintragspfade unterscheiden sich hinsichtlich ihres räumlichen Wirkbereichs und der Geschwindigkeit, mit der Stoffe in nachgelagerte Umweltbereiche transportiert werden.
Abdrift während der Ausbringung
Während des Sprühvorgangs können feine Tröpfchen vom Wind verweht werden. Dadurch erreichen sie Flächen, die ursprünglich nicht behandelt werden sollten. Dieser Transport findet unmittelbar bei der Ausbringung statt und wirkt sich häufig auf benachbarte Bereiche aus.
Abschwemmung nach Niederschlägen
Regenereignisse, insbesondere Starkregen, können dazu führen, dass PSM von der Bodenoberfläche abgetragen werden. Über Oberflächenabfluss gelangen sie in Gräben, Bäche und andere Gewässer. Dieser Prozess kann kurzfristig zu hohen Konzentrationen führen, insbesondere auf Flächen mit geringer Infiltration.
Transport über Drainagesysteme
In drainierten landwirtschaftlichen Flächen werden gelöste Stoffe durch das Leitungssystem direkt in Vorfluter transportiert. Damit entsteht ein schneller, nahezu unbeeinflusster Übertragungsweg, der die Belastung in Oberflächengewässern erhöhen kann.
Versickerung und Transport in tiefere Bodenschichten
PSM und ihre Abbauprodukte können mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenzonen verlagert werden. Abhängig von Bodentextur, Durchlässigkeit und hydrologischen Eigenschaften besteht die Möglichkeit, dass sie bis ins Grundwasser vordringen.
Diese vier Transportmechanismen machen deutlich, dass Stoffeinträge sowohl horizontal als auch vertikal erfolgen und sich ihre Wirkung über den eigentlichen Applikationsort hinaus ausdehnen kann.
Wirkungsweise, Risiken und Abbauverhalten
Pflanzenschutzmittel entfalten ihre Wirkung durch gezielte Beeinflussung biologischer Prozesse. Dies betrifft primär die Zielorganismen, kann jedoch unbeabsichtigte Auswirkungen auf andere Organismengruppen haben.
Zudem bauen sich viele Wirkstoffe nur langsam ab. Dadurch verbleiben Rückstände über längere Zeiträume in der Umwelt. Für Böden und Gewässer bedeutet das:
- Einige verbotene Wirkstoffe sind aufgrund reduzierter Nutzung seltener nachweisbar.
- Zugelassene Wirkstoffe und ihre Abbauprodukte bleiben dagegen konstant nachweisbar.
- In vielen Regionen ist die Datengrundlage durch begrenzte Messstellen eingeschränkt.
- Häufig liegen die Nachweisgrenzen über den Konzentrationen, die für ökologische Bewertungen relevant wären.
- Vertiefte Untersuchungen zeigen oft höhere Belastungen als ursprünglich angenommen.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Exposition, Transport und Abbauverhalten realistisch zu bewerten.
Ziele und Entwicklungen in der Agrarpolitik
Die aktuelle Agrarpolitik sieht vor, den Einsatz und das Risiko gefährlicher Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Dieses Ziel verdeutlicht die Dringlichkeit, Wirkstoffmengen zu senken, Alternativen zu fördern und das Monitoring weiter auszubauen.
Für das Umwelt-Ingenieurwesen bedeutet das:
- präzisere Bewertung von Stoffeinträgen
- realistische Einschätzung von Abbauprozessen
- technische Weiterentwicklungen im Mess- und Analytikbereich
- Empfehlungen zur Reduktion von Belastungen
Bedeutung für Boden- und Grundwasserschutz
Boden und Grundwasser sind zentrale Schutzgüter, die in der Arbeit der Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz – eine wichtige Rolle spielen. Die Analyse von PSM-Einträgen erfordert:
- belastbare chemische Analysen
- hydrologisches Verständnis
- Berücksichtigung lokaler Standortbedingungen
- nachvollziehbare Bewertung der Ergebnisse
Nur durch diese systematische Betrachtung lassen sich Risiken realistisch einschätzen und Maßnahmen ableiten, die langfristigen Schutz gewährleisten.
Fazit
Pflanzenschutzmittel sind unverzichtbare Bestandteile der modernen Landwirtschaft, bringen jedoch klare Herausforderungen für Böden, Gewässer und ökologische Systeme mit sich. Die Kombination aus unterschiedlichen Eintragspfaden, breitem Wirkungsspektrum und teilweise langsamem Abbauverhalten macht die Bewertung komplex.
Die Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz – trägt mit technisch fundierten Analysen und ganzheitlicher Betrachtung dazu bei, Belastungen zu erkennen, Risiken realistisch zu bewerten und nachhaltige Lösungen zu entwickeln – im Sinne von Engineering for a Better Tomorrow.
Für umfassende Bewertungen von PSM-Einträgen, deren Transportmechanismen und den daraus resultierenden Risiken steht die Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz – jederzeit zur Verfügung.
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