Bei Abriss-, Erd- und Tiefbauarbeiten lassen sich Erschütterungen kaum vermeiden. Herabfallende oder zurückfedernde Abbruchteile übertragen Schwingungen über den Baugrund auf die Fundamente benachbarter Gebäude. Auch bei dynamischen Bodenverdichtungsarbeiten mit schweren Maschinen und Fahrzeugen – etwa im Rahmen von Tiefgründungen in weniger tragfähigen Böden – entstehen Bewegungen, die sich als mechanische Schwingungen im Untergrund ausbreiten können.
Solche Erschütterungen sind nicht bloß technische Begleiterscheinungen. Sie können – abhängig von Stärke, Frequenz und Entstehungsort – sowohl belästigende als auch schädigende Wirkungen entfalten. Betroffen sind Menschen und Tiere in Gebäuden, die Statik von Bauwerken, der Baugrund selbst sowie empfindliche technische Anlagen. Für Bauherren, Anwohner und Ingenieurteams stellt sich daher die entscheidende Frage: Wie lassen sich diese Schwingungen objektiv messen, bewerten und kontrollieren?
Die Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz, Standort Hannover (BIG Hannover) – führt Erschütterungsmessungen durch, um genau diese Fragen zu beantworten. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Schäden zu vermeiden und Bauprojekte mit höchster Präzision abzusichern.
Normgerechte Bewertung nach DIN-Vorgaben
Für die Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen gelten in Deutschland zwei maßgebliche Normen:
- DIN 45669-2 – Messung von Schwingungsimmissionen (Teil 2: Messverfahren) und
- DIN 4150-3 – Erschütterungen im Bauwesen (Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlagen).
Sie legen verbindlich fest, wie Schwingungen zu erfassen, zu bewerten und zu dokumentieren sind. Zwei Messgrößen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Schwinggeschwindigkeit [mm/s] – sie beschreibt die maximale Geschwindigkeit der Schwingung,
- Schwingungsfrequenz [Hz] – sie gibt an, wie oft sich die Schwingung pro Sekunde wiederholt.

Die DIN 4150-3 enthält tabellarische Anhaltswerte für unterschiedliche Gebäudekategorien und Bauteile – vom Fundamentbereich bis zur obersten Decke. So lässt sich objektiv bestimmen, ob eine Erschütterung als zulässig oder potenziell schädigend einzustufen ist.
In der Praxis werden Erschütterungen baubegleitend gemessen und die Daten kontinuierlich aufgezeichnet. Nach der Analyse im Zusammenhang mit dem Baugeschehen – beispielsweise unter Einbeziehung des Bautagebuchs – entsteht ein detailliertes Bild der tatsächlichen Belastung. Auf diese Weise können Schwingungsspitzen zeitlich und räumlich eingeordnet werden.
Wichtig ist dabei: Die Zuordnung von Erschütterungen zu bestimmten Quellen erfolgt auf Basis der Datenauswertung. Zwar lassen sich Auffälligkeiten häufig eindeutig einem Gerät oder Arbeitsschritt zuordnen, doch hängt die Genauigkeit stets von der Messdatenqualität und den Umgebungsbedingungen ab.
Liegt die gemessene Schwinggeschwindigkeit unterhalb der DIN-Anhaltswerte, kann das Ergebnis als Beweissicherung dienen – etwa zur Abwehr ungerechtfertigter Schadensforderungen. Umgekehrt ermöglichen Grenzwertüberschreitungen eine frühzeitige Reaktion und Anpassung der Bauprozesse, bevor Schäden entstehen.
Messprinzip – Präzision in drei Raumachsen
Für die Erfassung der Erschütterungen werden hochsensible Geophone eingesetzt, die Schwingungen in den drei zueinander senkrechten Raumachsen (X, Y und Z) registrieren. Libellen und Achsmarkierungen sorgen für eine präzise Ausrichtung, während stabile Montagefüße oder Wandhalterungen einen sicheren Sitz gewährleisten.
Die Geophone sind mit einem tragbaren Datenlogger verbunden, der über moderne Schnittstellen, Speicher- und Softwarelösungen verfügt. Messintervalle, Zeitdauer und Grenzwerte werden projektspezifisch programmiert – je nach Bedarf kontinuierlich oder in definierten Intervallen.
Überschreiten die Schwingungen festgelegte Grenzwerte, löst das System automatisch Alarmmeldungen per SMS oder E-Mail aus – eine etablierte Praxis in der Baustellenüberwachung, auch wenn sie nicht ausdrücklich durch die DIN-Normen vorgeschrieben ist. So können Bauleitende sofort reagieren, Maschinenparameter anpassen und potenzielle Folgeschäden verhindern.
Ein bewährter Hersteller solcher Systeme ist die niederländische Firma Profound, deren Geräteserien VIBRA und VIBRA+ für präzise und zuverlässige Messergebnisse stehen. Diese Kombination aus robuster Hardware und intelligenter Software ermöglicht eine Echtzeit-Überwachung und lückenlose Dokumentation – eine unverzichtbare Grundlage für sichere und nachvollziehbare Bauabläufe.
Von der Messung zur Verantwortung
Die Überwachung von Erschütterungen ist weit mehr als eine technische Routine. Sie steht für Verantwortung gegenüber Bauwerken, Menschen und Umwelt. Durch kontinuierliche Messung und sorgfältige Auswertung können Bauprojekte ressourcenschonend, sicher und konfliktfrei umgesetzt werden.
Erschütterungsmessungen tragen dazu bei, Bausubstanz zu erhalten, Reparatur- und Sanierungskosten zu vermeiden und die Lebensdauer bestehender Gebäude zu verlängern. Gleichzeitig schaffen sie Transparenz und Vertrauen – zwischen Bauherrschaft, Auftragnehmern und Nachbarschaft. Objektive Daten ersetzen subjektive Wahrnehmung und bilden die Grundlage für eine faire, faktenbasierte Kommunikation.
Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit gewinnen Mess- und Monitoringverfahren an Bedeutung. Indem sie Schäden verhindern, sparen sie Material, Energie und Emissionen. Sie unterstützen damit das Ziel eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Bauwesens – ganz im Sinne der Klimaschutzziele und der Ressourceneffizienz.
Die Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH – Mitglied der SIERA Allianz verfügt über langjährige Erfahrung und fundierte Kenntnisse in der Anwendung der einschlägigen Normen. Von der Planungsphase über die baubegleitende Überwachung bis hin zur abschließenden Beweissicherung begleitet das Team seine Auftraggeber kompetent und zuverlässig durch alle Projektphasen.
Im Mittelpunkt steht dabei ein Ziel: Messbare Sicherheit schaffen – für Bauwerke, Menschen und Umwelt.

Kontakt – Präzision schafft Vertrauen
Bauen bedeutet Verantwortung. Vertrauen Sie auf unsere Expertise, wenn es um Sicherheit, Nachweisführung und nachhaltige Qualität geht.
Sie möchten Ihr Bauvorhaben durch präzise Erschütterungsmessungen absichern oder ein Beweissicherungsverfahren durchführen?
Kontaktieren Sie uns – das Team von BIG Hannover berät Sie gerne individuell zu normgerechten Messverfahren, Dokumentationen und technischen Lösungen.
📧 info@burmeier-ingenieure.de
🌐 www.burmeier-ingenieure.de
Engineering for a Better Tomorrow.





